Vakanz, was ist das?

Der Begriff Vakanz taucht in der letzten Zeit immer wieder auf. Was hat es damit auf sich?
Vakanz ist nur ein anderes Wort für eine nicht besetzte Stelle; ein Arbeitsplatz, der leer ist. Das kennen Sie bestimmt aus dem beruflichen Umfeld. Kollegen gehen in Rente oder wechseln den Arbeitgeber, ihr Platz ist dann erst mal leer.
Das ist bei einer Pfarrstelle genauso und auch hier muss sich jemand um die Aufgaben der jetzt leeren Stelle kümmern. In der Evangelischen Landeskirche Hannovers übernimmt das als sogenannter Vakanzvertreter eine andere Pastorin oder ein Pastor. Für unsere Kirchengemeinde ist das Pastor Axel Stahlmann aus Bergen. Er kann natürlich nicht alle Aufgaben selbst übernehmen, aber er organisiert zusammen mit dem Kirchenvorstand und den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden Vertretungen. Gottesdienste zu wichtigen Ereignissen im Leben – auch Kasualien genannt – werden immer durch eine Pastorin oder einen Pastor geleitet. Das sind zum Beispiel Taufen, Trauungen oder Beerdigungen.
Die Hauptgottesdienste an Sonn- und Feiertagen gestalten neben den Pastoren auch häufig Lektoren oder Prädikanten. Die kommen neben unserer Kirchengemeinde auch aus nahen und etwas ferneren Nachbargemeinden. Sie sehen also schon, die Vakanzzeit ist keine Zeit der Pause oder einer leeren Kanzel. Vielmehr bietet sich die Gelegenheit, in den Gottesdiensten neue Eindrücke zu gewinnen, ohne dafür weit fahren zu müssen. Schauen Sie doch mal in den Gottesdienstplan.

Wie lange dauert denn diese Vakanzzeit

Begonnen hat sie mit der Verabschiedung von Pastor Bein am 23. Juni. Sie endet, wenn der neue Pastor in einem Einführungsgottesdienst oder auch zu einem bestimmten Datum in die Stelle eingewiesen wird.

Wie wird die Stelle wieder besetzt?

Das Besetzungsverfahren hat bereits im Mai mit der Ausschreibung der freien Stelle begonnen, die jetzt keine ganze, sondern nur noch eine ¾-Stelle ist. Dann folgte ein Bewerbungsverfahren, in unserer Gemeinde die Präsentation durch den Patron Franz-Christian von Harling und die Wahl durch den Kirchenvorstand. Das alles ist bereits abgeschlossen.
Patron und Kirchenvorstand haben sich gemeinsam für Pastor Stefan Thäsler entschieden.
Nun erhält die Gemeinde die Gelegenheit, den Bewerber in einem sogenannten Aufstellungsgottesdienst kennenzulernen und kann ggf. begründete Einwendungen gegen die Besetzung geltend machen. Der Aufstellungsgottesdienst wird am 8. September um 10:00 Uhr in der Kirche stattfinden.
Einwendungen müssen schriftlich und begründet bis zum Ablauf des 14.09.2024 in den Briefkasten des Pfarrbüros eingeworfen werden. Im Anschluss erfolgt die Prüfung durch den Kirchenvorstand. Liegen keine begründeten Einwendungen vor, erteilt die Kirchengemeinde die Vokation – schon wieder so ein lateinisches Wort. Einfach gesagt, sie ruft bei der
Landeskirche nach dem neuen Pastor.
Letztlich prüft das Landeskirchenamt das ganze Verfahren noch abschließend und weist dann den neuen Pastor in die Pfarrstelle ein – Vakanz beendet.

Warum dauert das so lange?
Der Kirchenvorstand hat zusammen mit dem Superintendenten das Ausschreibungsverfahren schon sehr früh, noch vor dem Beginn der Vakanzzeit, gestartet. Erfreulicherweise ist auch die Bewerbung von Pastor Thäsler sehr schnell eingegangen, so dass eine Besetzung kurz vor Jahresende möglich wäre. Allerdings sind nach 22 Jahren im Pfarrhaus umfangreiche Renovierungen erforderlich, die praktischerweise nur durchgeführt werden können, wenn dort niemand wohnt. Auch hier sind die Planungen schon in vollem Gange, aber die Durchführung wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Daher lässt sich ein genauer, belastbarer Termin jetzt noch nicht festlegen.
Bis dahin – genießen Sie die Vakanzzeit.