In diesen schwierigen Lockdown-Tagen ist mir ein Vers des Apostels Paulus in die Augen gesprungen. Paulus schreibt: „Die Not, die wir gegenwärtig leiden, wiegt leicht. Doch sie bringt uns etwas, das großes Gewicht hat: eine ewige Herrlichkeit, die jedes Maß übersteigt“ (2. Korinther 4,17). Das mit dem Gewicht finde ich interessant. Wir Menschen mögen es, wenn alles klappt, wenn man uns wertschätzt, wenn das Konto ausgeglichen ist und wir grüne Welle haben. Aber wir denken nicht daran, dass Glück auch ein Gewicht hat. Zu viel Glück kann zur Last werden, wenn man nicht richtig damit umzugehen weiß. Bevor Gott uns das Gewicht ewiger Herrlichkeit anvertrauen kann, müssen wir erst einige Prüfungen bestehen.

Gehe ich freundlich mit Menschen um, die nicht freundlich zu mir sind? Halte ich an meinem Glauben fest, wenn ich krank werde, wenn man mich bei einer Beförderung übergeht oder die Pandemie meinen Ideen einen Riegel vorschiebt? Das alles sind Gelegenheiten zu zeigen, dass ich mit dem Gewicht der Herrlichkeit umgehen kann. Wenn wir verstanden haben, dass Gott Schwierigkeiten dazu benutzt, um uns vorzubereiten und uns zu verändern, dann können wir vielleicht besser ertragen, wenn manche Dinge anders laufen als geplant. Wir erkennen, dass für Gott trotzdem alles nach Plan läuft. Wenn das Falsche passiert und ich trotzdem das Richtige tue, dann werde ich nämlich stärker. Dann bin ich besser vorbereitet für das „Gewicht der Herrlichkeit“. Deshalb nimmt Gott nicht jede Last sofort weg.

Wenn ein Apfelbaum zu viele Früchte trägt, dann können einige Äste das Gewicht nicht halten und hängen auf den Boden, und die unteren Früchte werden faul. Manchmal fragen wir uns, warum Gott nicht mehr Dinge gelingen lässt oder uns mehr Chancen gibt. Es kann sein, dass unsere Äste das Gewicht momentan nicht halten können. Wenn Gott mir fünzundzwanzig Äpfel gibt, aber mein Ast nur zehn tragen kann, ist das kein Segen, sondern eine Belastung. Ich sollte also weniger auf die Äpfel schauen, sondern mich mehr darauf konzentrieren, dass meine Äste sich gut entwickeln: dass ich stärker und gefestigter werde, Menschen mit noch mehr Respekt behandele und an meinem aufbrausenden Charakter arbeite. Und dass ich Gott lobe, wenn ich wieder meckern würde.

Die Bibel sagt uns: Was ihr im Kleinen tut, wird darüber darüber entscheiden, ob Gott euch auch Großes anvertrauen kann. Ich möchte gern ein Mensch werden, der das Gewicht der Herrlichkeit tragen kann.

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